Und schon geht es weiter für unseren kleinen Verein, der ausschließlich
ehrenamtlich agiert…
Wir haben gestern kurzfristig eine Sondersitzung für
unseren Vorstand einberufen, um die weiteren Schritte und Hilfen für Nepal zu
planen. Außerdem gibt es wieder neue Nachrichten aus Nepal - unser Partner HDCS
hat bereits Trupps entsandt um in die entlegenen Gebiete vorzudringen. Sie
bringen in erster Linie Lebensmittel und medizinische Hilfe.
Wir sind froh, dass wir auf so einfache und
unkomplizierte Weise helfen können - völlig ohne Bürokratie, die nun einfach
viel Zeit fressen würde.
Nachdem die Verantwortlichen von HDCS eine Besprechung im
nepalesischen Gesundheitsministerium hatten, übermittelte uns Shreya gestern
den nun vorliegenden Hilfsplan von HDCS. Sie schrieb dazu:
Ihr Lieben,
in den letzten Tagen
musste Nepal viel durchmachen, und da die Nachbeben inzwischen nachgelassen
haben, gibt es nun viel zu tun, damit unserem Land geholfen wird. Alle bei HDCS
sind dankbar, dass ihr uns die Hand ausstreckt und wir möchten die Gelegenheit
nutzen, euch an unserem Hilfsplan teilhaben zu lassen.
Wir sind überwältigt
von der Liebe und Besorgnis, die wir von allen erfahren. HDCS hat als
dringlichstes Ziel die Versorgung der Bevölkerung mit Lebensmitteln
beschlossen. Und zwar in den Gebieten, die von den Medien nicht erwähnt werden
und voraussichtlich keine Unterstützung erhalten werden. Wir sind froh, dass
wir genügend Beziehungen zu örtlichen Lieferanten haben, die uns medizinisches
Material und Nahrungsmittel besorgen können. Und das geht zum Glück ohne die
bürokratischen Hindernisse, mit denen sich andere Hilfsorganisationen
herumschlagen müssen.
Wir hoffen, dass wir
mit eurer Hilfe unseren Teil für Nepal beitragen können. Wir rechnen damit,
dass der Wiederaufbau Jahre dauern wird, und wir bitten euch weiterhin in euren
Gebeten an uns zu denken.
Habt vielen Dank.
Herzlichst,
Shreya
Shreya Thapa (Journalistin und Mitarbeiterin bei HDCS) |
HDCS sendet
Hilfsteams aus
Unserer Soforthilfe ermöglichte es HDCS Hilfsteams in das
entlegene Gebiet von Ilam Pokhari und Doodh Pokhari auszusenden. Um vom
Krankenhaus in Lamjung dorthin zu kommen, ist man mit einem Traktor einen
ganzen Tag lang unterwegs und muss dann noch einen Tagesmarsch über Pfade
zurücklegen. Dort befinden sich etwa 12000 Menschen in Not. Auch die Regierung
Nepals stellte Nahrungsmittel zur Grundversorgung bereit. Für jeden Haushalt
sind 30kg Reis, 5kg Linsen, 2 Liter Öl, 2kg Salz und Seife vorgesehen. Zusätzlich wurden 3
Teams zur medizinischen Versorgung der Bevölkerung losgeschickt. Beim Transport
erhielt HDCS Unterstützung durch das nepalesische Militär und die Polizei, die
dafür sorgten, dass das Material innerhalb eines Tages am Zielort ankam.
Hilfsteam erreicht
Ilam Pokhari
Heute Morgen erreichten die Hilfsteams mit ihrem Material
und den Nahrungsmitteln Ilam Pokhari. Nach zwei anstrengenden Tagen kamen sie
dort an und fanden über 500 zerstörte Häuser vor. Es werden dringend Zeltplanen
benötigt, um Notunterkünfte zu errichten. Zwar konnten die ersten Planen
geliefert werden, es braucht aber noch weitere, damit alle 9 Dörfer, die zu
diesem Gebiet gehören, versorgt werden können.
Heute Morgen kam das Hilfsteam in Ilam Pokhari an. |
Es sind die ersten Hilfsgüter, die diese Menschen erreichen. |
Dankbar nehmen die Menschen die Hilfe an. |
Der Zahnarzt Dr. Bertram Willimski aus Appenweier war schon zu Einsätzen in den von uns unterstützten Krankenhäusern. Er berichtet:
Dr. Willimski wird vom Krankenhauspersonal empfangen. |
Im Februar 2009 war ich zum ersten Mal für 3 Monate
im Hospital der Deutschen Hilfsaktion für Missionskrankenhäuser in Rukum. Der
Arzt Bernard Geffe, der seit Jahren dort im Hospital als Chirurg arbeitet, hat
mich mitgenommen und am Krankenhaus eingeführt.
An der vorhandenen Zahnstation habe ich Patienten
behandelt und Pfleger für diese Arbeit ausgebildet. Für etwa 400 000 Menschen
im gebirgigen Umland ist dies der einzige Zugang zum Arzt und Zahnarzt. In bis
zu 2 Tagesmärschen kommen Patienten zu diesem Krankenhaus. Oft werden diese von
Angehörigen getragen. Die Behandlung beginnt deshalb oft viel zu spät. Gut
ausgebildete Schwestern und Pfleger versorgen vorbildhaft alle Patienten. Auf
der Bettenstation sorgen die Patienten oder die Familie selbst für sich.
Das Hospital hat zwar eine eigene Wasserversorgung
und einen Stromgenerator für den Tagesablauf, aber sonst gibt es weiter
keine Infrastruktur.
Die Menschen arbeiten hart auf den schwer
zugänglichen Feldern, leben in einfachen Häusern mit den Tieren zusammen. Industrie
gibt es nicht.
Nepalis lieben ihre Kinder und opfern sich für deren
Ausbildung auf. Wie schwer muss es für den Vater gewesen sein, der seine 8
jährige Tochter nach einem offenen Armbruch viel zu spät in das Hospital
brachte. Der übel riechende, schon schwarz gewordene Arm konnte nur durch
total Amputation entfernt werden.
Jede noch so kleine Hilfe an die
Missionskrankenhäuser in Rukum und Lamjung kommt so direkt an die Bevölkerung. Deren
Not ist durch dieses Erdbeben unvorstellbar geworden.
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