Freitag, 1. Mai 2015

HDCS setzt mit Acherner Soforthilfe wichtige Notfallmaßnahmen um



Und schon geht es weiter für unseren kleinen Verein, der ausschließlich ehrenamtlich agiert…

Wir haben gestern kurzfristig eine Sondersitzung für unseren Vorstand einberufen, um die weiteren Schritte und Hilfen für Nepal zu planen. Außerdem gibt es wieder neue Nachrichten aus Nepal - unser Partner HDCS hat bereits Trupps entsandt um in die entlegenen Gebiete vorzudringen. Sie bringen in erster Linie Lebensmittel und medizinische Hilfe.
Wir sind froh, dass wir auf so einfache und unkomplizierte Weise helfen können - völlig ohne Bürokratie, die nun einfach viel Zeit fressen würde.



Nachdem die Verantwortlichen von HDCS eine Besprechung im nepalesischen Gesundheitsministerium hatten, übermittelte uns Shreya gestern den nun vorliegenden Hilfsplan von HDCS. Sie schrieb dazu:

Ihr Lieben,
in den letzten Tagen musste Nepal viel durchmachen, und da die Nachbeben inzwischen nachgelassen haben, gibt es nun viel zu tun, damit unserem Land geholfen wird. Alle bei HDCS sind dankbar, dass ihr uns die Hand ausstreckt und wir möchten die Gelegenheit nutzen, euch an unserem Hilfsplan teilhaben zu lassen.

Wir sind überwältigt von der Liebe und Besorgnis, die wir von allen erfahren. HDCS hat als dringlichstes Ziel die Versorgung der Bevölkerung mit Lebensmitteln beschlossen. Und zwar in den Gebieten, die von den Medien nicht erwähnt werden und voraussichtlich keine Unterstützung erhalten werden. Wir sind froh, dass wir genügend Beziehungen zu örtlichen Lieferanten haben, die uns medizinisches Material und Nahrungsmittel besorgen können. Und das geht zum Glück ohne die bürokratischen Hindernisse, mit denen sich andere Hilfsorganisationen herumschlagen müssen.

Wir hoffen, dass wir mit eurer Hilfe unseren Teil für Nepal beitragen können. Wir rechnen damit, dass der Wiederaufbau Jahre dauern wird, und wir bitten euch weiterhin in euren Gebeten an uns zu denken.

Habt vielen Dank.

Herzlichst,

Shreya


Shreya Thapa (Journalistin und Mitarbeiterin bei HDCS)



HDCS sendet Hilfsteams aus

Unserer Soforthilfe ermöglichte es HDCS Hilfsteams in das entlegene Gebiet von Ilam Pokhari und Doodh Pokhari auszusenden. Um vom Krankenhaus in Lamjung dorthin zu kommen, ist man mit einem Traktor einen ganzen Tag lang unterwegs und muss dann noch einen Tagesmarsch über Pfade zurücklegen. Dort befinden sich etwa 12000 Menschen in Not. Auch die Regierung Nepals stellte Nahrungsmittel zur Grundversorgung bereit. Für jeden Haushalt sind 30kg Reis, 5kg Linsen, 2 Liter Öl, 2kg Salz und Seife vorgesehen. Zusätzlich wurden 3 Teams zur medizinischen Versorgung der Bevölkerung losgeschickt. Beim Transport erhielt HDCS Unterstützung durch das nepalesische Militär und die Polizei, die dafür sorgten, dass das Material innerhalb eines Tages am Zielort ankam.

Hilfsteam erreicht Ilam Pokhari

Heute Morgen erreichten die Hilfsteams mit ihrem Material und den Nahrungsmitteln Ilam Pokhari. Nach zwei anstrengenden Tagen kamen sie dort an und fanden über 500 zerstörte Häuser vor. Es werden dringend Zeltplanen benötigt, um Notunterkünfte zu errichten. Zwar konnten die ersten Planen geliefert werden, es braucht aber noch weitere, damit alle 9 Dörfer, die zu diesem Gebiet gehören, versorgt werden können.

Heute Morgen kam das Hilfsteam in Ilam Pokhari an.

Es sind die ersten Hilfsgüter, die diese Menschen erreichen.
Dankbar nehmen die Menschen die Hilfe an.

Der Zahnarzt Dr. Bertram Willimski aus Appenweier war schon zu Einsätzen in den von uns unterstützten Krankenhäusern. Er berichtet:
Dr. Willimski wird vom Krankenhauspersonal empfangen.



Im Februar 2009 war ich zum ersten Mal für 3 Monate im Hospital der Deutschen Hilfsaktion für Missionskrankenhäuser in Rukum. Der Arzt Bernard Geffe, der seit Jahren dort im Hospital als Chirurg arbeitet, hat mich mitgenommen und am Krankenhaus eingeführt.
An der vorhandenen Zahnstation habe ich Patienten behandelt und Pfleger für diese Arbeit ausgebildet. Für etwa 400 000 Menschen im gebirgigen Umland ist dies der einzige Zugang zum Arzt und Zahnarzt. In bis zu 2 Tagesmärschen kommen Patienten zu diesem Krankenhaus. Oft werden diese von Angehörigen getragen. Die Behandlung beginnt deshalb oft viel zu spät. Gut ausgebildete Schwestern und Pfleger versorgen vorbildhaft alle Patienten. Auf der Bettenstation sorgen die Patienten oder die Familie selbst für sich.
Das Hospital hat zwar eine eigene Wasserversorgung und einen Stromgenerator für den Tagesablauf, aber sonst gibt es weiter keine Infrastruktur.
Dr. Willimski schult einen Pfleger.

Die Menschen arbeiten hart auf den schwer zugänglichen Feldern, leben in einfachen Häusern mit den Tieren zusammen. Industrie gibt es nicht.
Nepalis lieben ihre Kinder und opfern sich für deren Ausbildung auf. Wie schwer muss es für den Vater gewesen sein, der seine 8 jährige Tochter nach einem offenen Armbruch viel zu spät in das Hospital brachte. Der übel riechende, schon schwarz gewordene Arm konnte nur durch total Amputation entfernt werden.

Jede noch so kleine Hilfe an die Missionskrankenhäuser in Rukum und Lamjung kommt so direkt an die Bevölkerung. Deren Not ist durch dieses Erdbeben unvorstellbar geworden.

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