Mittwoch, 8. Mai 2019

Arnaud Weider tritt ins zweite Glied


Die medizinische Hilfe und praktizierte Nächstenliebe des Chirurgen Arnaud Weider reichte in den fast vier Jahrzehnten von Bebalem im Tschad über Rukum in Nepal bis nach Attapeu in Laos. Achern war Ausgangsbasis seiner Hilfe. Hier ist der Sitz der Deutschen Hilfsaktion für Missionskrankenhäuser (DHM). Deren Vorsitz gibt der Facharzt für Chirurgie nun nach 35 Jahren, in denen viel Gutes für die Ärmsten der Armen bewirkt wurde, ab.

Wird nun mal älter

Bei der Mitgliederversammlung am Samstag übergab das Gründungsmitglied den Vorsitz
an Martin Schübel, der zehn Jahre sein Stellvertreter war und sich wie Weider mit Leib und Seele engagiert. »Ich kann das Älterwerden leider auch nicht bremsen«, sagte Arnaud Weider. Nach seiner Facharztausbildung am Acherner Krankenhaus ging er mit seiner Familie von 1982 bis 1985 nach Bebalem, wo er schon von 1973 bis 1977 nach der Doktorarbeit am Aufbau der Klinik mitgearbeitet hatte. Geboren wurde Arnaud Weider im Elsassdorf Reipertswiller, in Achern wurde er ab 1985 heimisch. Mit vielen engagierten Mitgliedern, Freunden und Spendern wurde viel gutes getan. Ehefrau Liliane stand ihm in all den Jahren tatkräftig zur Seite.

Claudia Pletschen vom Vorstand dankte dem Ehepaar, das weiterhin für die DHM aktiv sein wird. Martin Schübel erhielt das einstimmige Vertrauen der anwesenden Mitglieder, ebenso Arnaud Weider als sein Stellvertreter. In ihren Ämtern bleiben Kassierer Konrad Tengler, Schriftführerin Claudia Pletschen sowie die Beisitzer Barbara Herrmann und Astrid Weber. Die Kasse werden weiterhin Uwe Faltin und Andreas Pfaue prüfen.

350 000 Euro wurden 2018 für die Krankenhaus- und Gesundheitsprojekte eingesetzt. Darüber berichtete Arnaud Weider. In Kürze würden sich DHM Mitglieder auf die Reise nach Rukum in Nepal machen und an der Einweihung des Krankenhaus-Neubaus teilnehmen. Der wurde von Achern aus mit 240 000 Euro und vier Containern unterstützt. Den Bau des Mutter-Kind-Projekts entwarf Architekt Oliver Bäuerle, der mit Mario Sontheimer, Konrad Kininger, Manuela Kurz, Linus Enderle und Peter Schnottala in Nepal einige Wochen arbeitete.

Hilfe auch aus Colmar

Hilfen gab es für Projekte vor allem für Kinder in Nepal und Laos, sieben Medizin-Studenten erhalten ein Stipendium. Aktuell ist ein 25-Tonnen-Container auf dem Weg nach Bebalem, von seiner Arbeit dort berichtete Augenarzt Jean-Sébastien Simonis aus Colmar, der in seiner Heimatregion ein Hilfsprojekt auch mit der Fertigung von Brillen verankern möchte. Ausführlich ging Weider auf die Lage im Tschad ein, auf das sehr gute Team im Krankenhaus, die Auswirkungen des Klimawandels und die Tatsache, dass am Gebäude viele Sanierungen und damit viele Spenden erforderlich seien.

(Bericht Roland Spether, Quelle ARZ)

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