4 Wochen im
Missionskrankenhaus Chaurjahari
Nach einer
24-stündigen Busfahrt über wackelige Straßen und durch die wunderschöne
Berglandschaft Nepals erreiche ich das Missionskrankenhaus Chaurjahari. Dort
werde ich herzlich in Empfang genommen und mein Auslandseinsatz im Rahmen der
Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegerin kann losgehen.
Die Ärzte,
mit denen ich für die nächsten vier Wochen im Gästehaus neben dem Krankenhaus
wohnen werde, machen mich mit den Gegebenheiten vor Ort vertraut. So stand für
die folgenden vier Wochen täglich „Dal Bhat“ auf dem Speiseplan, also Reis mit
Linsensuppe, leckerem Gemüse und manchmal auch Fleisch. Gegessen wird
traditionell mit den Händen, glücklicherweise gibt’s für mich als Ausländer
aber auch Besteck.
Kühe gelten
im Hinduismus als Heiligtum und können einem beinahe überall begegnen. Auch
zahlreiche Geckos huschen immer wieder unterm Dach, an den Wänden hervor und
verschwinden wieder. Ab und an hangeln sich Affen an den Bäumen entlang,
stibitzen Beeren oder plündern auch mal den Bananebaum im Garten. Gefährlich
wird’s bei Schlangen, Menschen mit Schlangenbissen müssen immer wieder im
Krankenhaus behandelt bzw. überwacht werden.
Als
Auszubildende der Gesundheits- und Krankenpflege interessiert mich vor allem
das Arbeits- und Aufgabenfeld der Krankenpflegerinnen vor Ort. Wie auch in
Deutschland helfen sie mit bei Diagnostik und Therapie, ermitteln Vitalwerte
und verabreichen Medikamente. Die Verwaltung der Patientenakten, Begleitung der
Arztvisite und die Beratung von Patienten und Angehörigen ist ebenso Aufgabe
der Pflege.
Die Hebammen
führen eigenverantwortlich Vorsorgeuntersuchungen bei Schwangeren sowie
Geburten durch – nur bei Komplikationen wird ein Arzt hinzugezogen.
Ein weiterer
Aufgabenschwerpunkt ist die Prävention und Aufklärung der Bevölkerung. Im
Rahmen des „Community Health Program“ ziehen Pflegende von Dorf zu Dorf und
unterrichten vorwiegend Frauengruppen zu immer wechselnden,
gesundheitsbezogenen Themen, wie beispielsweise Schwangerschaft, Kinderkrankheiten
und Hygiene. Das Programm wird auch in Schulen durchgeführt.
Das Projekt
gegen die Mangelernährung der Bevölkerung und vor allem der Kinder, ist ein
weiteres, wichtiges Arbeitsfeld des Missionskrankenhauses. Bei der Aufnahme
wird von jedem Patient die Körpergröße und das –gewicht ermittelt und
dokumentiert. Liegt eine Mangelernährung vor, werden von den Pflegenden
Maßnahmen zur Aufklärung, Wissensvermittlung und Beratung in die Wege geleitet.
Ärzte und
Pflegende arbeiten Hand in Hand um die enorme Anzahl der Patienten, die jeden
Tag ins Krankenhaus kommen, bedarfsorientiert behandeln zu können. Sie leisten
einen wertvollen Beitrag zur medizinischen Versorgung der Bevölkerung und
genießen einen sehr guten Ruf über die Region hinaus. Man spürt förmlich die
Nächstenliebe, die sie antreibt, den Menschen helfen zu wollen.
Nach vier
Wochen geht für mich eine ereignisreiche Zeit zu Ende. Ich nehme viele eindrucksvolle
Erinnerungen mit nach Hause und bin dankbar für die tolle Erfahrung und für die
vielen herzlichen Menschen, die ich kennenlernen durfte und die meinen „Blick
über den Tellerrand“ so sehr bereichert haben.
Katja Burgard
Danke für den Bericht. Gibt es denn auch Bilder?
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