Samstag, 8. August 2015

Nepalreise bringt genauere Erkenntnisse



Durch die Berichte aus Nepal erfuhren wir viel über die Schäden, die die beiden Erdbeben angerichtet hatten. Nun war es an der Zeit, sich selbst ein Bild vor Ort zu machen. Deshalb reisten Dr. Weider und Konrad Tengler vom DHM-Vorstand zusammen mit dem Architekt Oliver Bäuerle und dem Statiker Gregor Harter nach Katmandu. Horst Willert, unser Techniker, begleitete die Gruppe bei dieser Gelegenheit, um einen C-Bogen zum Röntgen zu installieren und die Krankenhausgeräte zu warten. 
Das Krankenhaus in Besisahar

Von Katmandu führte die Reise zunächst nach Besisahar. Dort ist das Krankenhaus kaum vom Erdbeben geschädigt und kann inzwischen wieder den medizinischen Betrieb in vollem Umfang leisten. Die größten Schäden sind durch eindringendes Wasser verursacht, denn das Dach und die Abläufe sind nicht mehr in Ordnung.

An vielen Stellen sind Wasserschäden zu erkennen.
Hier ist mit einem größeren Sanierungsaufwand zu rechnen. Schlimmer hat es die Mitarbeiterwohnungen erwischt. Hier haben die beiden Beben erhebliche Schäden angerichtet und die Häuser teilweise unbewohnbar gemacht.
Das Dach ist deutlich geschädigt und undicht geworden.

Sehr schwierig gestaltete sich die Reise nach Chaurjahari im Distrikt Rukum. Die durch die Erdbeben ohnehin beschädigten Straßen waren durch die beginnende Regenzeit nur schwer passierbar und so war es sehr strapaziös, das Krankenhaus in Chaurjahari zu erreichen. Erfreulich ist, dass auch hier das Klinikgebäude nur geringen Schaden genommen hat. Die Risse lassen sich alle reparieren. Allerdings sind auch in Chaurjahari die Mitarbeiterwohnungen betroffen , und so mussten zwei Häuser wegen Einsturzgefahr evakuiert werden. Das Krankenhaus platzt aus allen Nähten, denn es ist voll mit Patienten, sogar im Besprechungsraum wurden Betten aufgestellt.

Das Krankenhaus in Chaurjahari ist sehr voll.
Die Trinkwasserversorgung ist für so eine große Patientenzahl nicht mehr ausreichend. Damit genügend sauberes Trinkwasser zur Verfügung steht, ist ein tieferer Brunnen mit Pumpensystem notwendig.

Dieses Mitarbeiterhaus ist einsturzgefährdet.

Wir sind besonders froh, dass uns Oliver Bäuerle und Gregor Harter bei allen Belangen, die mit den Gebäuden zu tun haben, mit Rat und Tat zur Seite stehen. So können wir nun weitere Schritte planen und dafür Sorge tragen, dass durch die beiden Krankenhäuser vielen Menschen geholfen werden kann.

Freitag, 7. August 2015

Container unterwegs in den Tschad

Mit viel Unterstützung von ehrenamtlichen "Kräften" wurde wieder ein Container von uns beladen und auf die Reise geschickt. Um die Stromversorgung des Krankenhauses in Bebalem zu verbessern wurde eine komplette Photovoltaikanlage in den Container gepackt. Da der erzeugte Strom in Gelbatterien gespeichert werden kann, wird es nun bald möglich sein, das Krankenhaus rund um die Uhr mit Strom zu versorgen.

Die Betten wurden vom Lager zum Container transportiert.
Da im Container noch genug Platz war füllten wir ihn mit Krankenhausbetten, Matratzen, Rollstühlen und anderen Dingen auf.
Für unsere Bettenstapel braucht es eine "Spezialkonstruktion"


Der Container wird gute 4 Wochen unterwegs sein bis er im Hafen von Douala (Kamerum) ankommt. Wir hoffen auf eine zügige Zollabwicklung ohne Hindernisse und Überraschungen. Von Douala sind es noch 1500 km mit dem LKW über Land. Der Zeitplan sieht vor, dass die Photovoltaikanlage dann im November installiert wird.




Donnerstag, 6. August 2015

Über 50.000 Euro Spendengeld steckten in den Beinen der Läuferinnen und Läufer

Über die schier unglaubliche Spendensumme von 50.297,56 Euro konnten wir uns freuen, als am letzten Schultag im Gymnasium Achern, die Schülerinnen und Schüler sowie die Lehrerinnen und Lehrer des Gymnasiums für die Nepalhilfe spendeten. Um zu helfen veranstaltete das Gymnasium Achern unter der Federführung der beiden Sportlehrer Olaf Hog und Hartmut Huschle im Juni den Sponsorenlauf „Gymi rennt“, der die sagenhafte Spendensumme einbrachte.

Charmant lüfteten Schülerinnen des Gymnasiums
das Geheimnis um die beeindruckende Summe.

„Ich bin eigentlich sprachlos, muss erstmal Atem holen. Mit so einer gewaltigen Summe habe ich nicht gerechnet“, sagte Dr. Arnaud Weider, als sechs Schülerinnen auf der Bühne der Mensa durch das Umdrehen von Blättern von hinten her Ziffer für Ziffer die Spendensumme preisgaben. Auch niemand im Gymnasium kannte sie vorher, Olaf Hog und Hartmut Huschle legten sie erst bei der Übergabe an Dr. Arnaud Weider offen.

„Die Verhältnisse im Distrikt Lamjung, in dem das Missionskrankenhaus steht, sind verheerend. Ganz Stadtviertel in der Nachbarschaft des Krankenhauses müssen abgerissen und neu aufgebaut werden“, schilderte Dr. Arnaud Weider den Schülerinnen und Schülern, den Lehrerinnen und Lehrern in der Mensa die Lage vor Ort und teilte zum Krankenhaus mit, dass das Krankenhaus selbst durch das Erdbeben nicht zerstört, sondern nur beschädigt wurde, dass aber die Häuser für das Personal völlig zerstört sind. Diese wieder aufzubauen, kostet pro Haus 50.000 bis 60.000 Euro. Weider führte aus, dass der DHM auch viel Wert auf die Förderung von Bildung und Gesundheit legt, was in Deutschland selbstverständlich ist, und er legte den Schülerinnen und Schülern nahe, ihren Lehrern für das scheinbar Selbstverständliche dankbar zu sein. Anhand der Geschichte eines nepalesischen Mädchens, das sich ein Buch wünschte, vermittelte er den dortigen, elementaren Wunsch nach Wissen und Bildung.

Aber er dankte den Schülerinnen und Schülern, die beim Sponsorenlauf großen Einsatz zeigten, auch herzlich: „Worüber ich mich riesig freue, ist eure Solidarität. Sie bestätigt meine Überzeugung, dass all die gängigen Vorurteile über die Jugend falsch sind. Wenn Jugendliche ein Ziel und ein Motiv vor Augen haben, vermögen sie Unglaubliches zu leisten.“ Zum Abschied wünschte er den Schülerinnen und Schülern eine „Herzkrankheit“, die des Mitgefühls und der Solidariät: „Durch Solidarität wird man nicht ärmer, denn sie sprengt den egozentrischen Rahmen und öffnet den Blick für andere“.

(Bild und Text mit freundlicher Genehmigung von Olaf Hog)